Es ist Reisezeit. Aber nicht nur Menschen gehen auf Reisen, um etwas erzählen zu können. Auch Worte nehmen lange Wege auf sich.

Worte wandern aus

Deutsche Wörter finden ihren Weg in andere Sprachen. Wussten Sie beispielweise, dass man in Französisch zu einem Oberlichtfenster Vasistas sagt? Es geht auf die deutsche Frage „Was ist das?“ zurück. Es gibt diverse Annahmen, wie diese Bezeichnung entstand, fest steht allerdings, dass sie aus dem Deutschen kommt.

Besonders Wörter aus der Musik und der Philosophie wurden in anderen Sprachen aufgenommen und so sind Leitmotiv, Lied, Glockenspiel, Vorspiel, Walzer, Weltanschauung, Gestalt und Zeitgeist auch in anderen Kulturkreisen nicht mehr wegzudenken.

Interessant ist auch, dass das Wort Kindergarten in vielen Sprachen Einzug fand. Sehr oft verwendet wird des Weiteren das deutsche Wort kaputt.

Neben Kriegswörtern wie Bunker und Blitzkrieg wurden auch kulinarische Begriffe übernommen. So spricht man von štrudla in Bosnisch/Serbisch/Kroatisch, bratwursti in Finnisch, bretzel in Französisch, wafel in Polnisch und buterbrod in Russisch (wobei hierbei ein belegtes Brot gemeint ist). In portugiesischsprachigen Ländern trinkt man malzbier.

Nicht verwunderlich ist außerdem, dass Worte, die die deutschsprachige Kultur beschreiben, in andere Sprachen übernommen wurden. So spricht das französische Volk von Gemütlichkeit, zuckerwatte und kitsch. glühwein, schadenfreude und fingerspitzengefühl sind in der niederländischen Sprache wieder aufgetaucht. Ebenfalls fingerspitzengefühl und besserwisser wurden ins Norwegische übernommen.

Spannend bleibt, welche Germanismen sich demnächst in andere Sprachen verirren.

Haben Sie eine Idee, welches deutsche Wort Ihnen beim nächsten Auslandsaufenthalt begegnen wird?